Verkehr

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Die knappen Flächen in der Gemeinde teilen sich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Bewohner parken ihre Fahrzeuge zunehmend auf öffentlichen Flächen, die Garagen werden anderweitig genutzt. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um den PKW-Verkehr in Gröbenzell zu reduzieren und um die Einhaltung von Verkehrsregeln künftig besser zu kontrollieren?

Um den Durchgangsverkehr durch Gröbenzell zu verringern und beispielsweise darauf hinzuwirken, dass Olchinger Pendler statt durch Gröbenzell über die A8 fahren, müssen vor allem die S-Bahn und die Verkehrswege (neben Straßen auch Schnellradwege) außerhalb Gröbenzells attraktiv sein. Überhaupt ist für einen Gröbenzeller Bürgermeister eine gute und intensive Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden und übergeordneten staatlichen Stellen essentiell.

Die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort und von ausreichender Internet-Infrastruktur für Homeoffice und Telearbeit trägt dazu bei, das Pendleraufkommen und damit den CO2-Ausstoss zu verringern. Die FDP setzt sich auf Kreisebene seit Jahren für eine entsprechende Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik ein.

Innerorts sollte es attraktive Rahmenbedingungen und Angebote für Fahrradfahrer geben. Ich denke hier vor allem an den Radverkehr entlang der Olchinger / Augsburger Straße und an die Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung. (Z.B. Unterführung am Klosterweg.)

Wer mit dem Auto fahren will, dem sei dies unbenommen, und der soll dies natürlich auch weiterhin tun können. Insoweit es Brennpunkte gibt, an denen die Verkehrsregeln nicht eingehalten werden, bin ich für Kontrollen durch die Polizei. Die von der Gemeinde bereits genutzten elektronischen Geschwindigkeitsanzeigen befürworte ich.

Gewerbebetriebe sollten genügend Parkplätze für ihre Fahrzeuge vorweisen, damit z.B. LKW nicht auf der Straße parken müssen. Wo parkende Autos andere Verkehrsteilnehmer, Schneeräumdienst, Straßenreinigung und Müllabfuhr behindern, kann über neue Parkverbotszonen nachgedacht werden. Solange das Parken offiziell erlaubt ist, ist aber auch nichts dagegen einzuwenden. Eine Kontrolle nicht bestimmungsgemäß genutzter Garagen ist zwar rechtlich denkbar, sollte meiner Meinung nach aber höchstens in Extremfällen oder bei drohender Gefahr erfolgen. Möglicherweise lässt sich auch schon durch verbesserte Angebote im Bereich Sperrmüllentsorgung, Second-Hand-Handel und bei den Wertstoffhöfen etwas an der Situation verbessern.

Anders als in fast allen anderen Gemeinden gibt es in Gröbenzell auch im Zentrum bislang keine Parkgebühren. Befürworten Sie eine Parkraumbewirtschaftung per Parkscheinautomaten im Zentrum?

Nein.

Wie wollen Sie erreichen, dass private PKWs wieder in den Privatgrundstücken geparkt werden, anstatt die öffentlichen Straßen vollzustellen?

Sofern private PKW nicht falschparken, ist nichts gegen das Parken auf öffentlichen Straßen einzuwenden. Insoweit es Straßenabschnitte gibt, in denen parkende PKWs andere Verkehrsteilnehmer über Gebühr behindern, würde ich Parkverbotszonen prüfen.

Können Sie sich in Gröbenzell ein Anwohnerparken mit gebührenpflichtigen Plaketten analog zu anderen Gemeinden und Städten vorstellen?

Dass Anwohner dafür bezahlen müssen, auf zum Parken freigegeben öffentlichen Flächen vor ihren Grundstücken zu parken, kann ich mir nicht vorstellen.

Wie stellen Sie sich die künftige Verkehrsgestaltung in der Kirchen- und Bahnhofstraße vor?

Wir wollen Gleichberechtigung für den motorisierten und nicht motorisierten Verkehr und einen niveaugleichen Ausbau sowohl in der Kirchen- als auch in der Bahnhofstraße. Den ruhenden Verkehr (Parken) wollen wir durch Schrägparkbereiche besser als jetzt organisieren. Dazu sollen Mittel aus der Städtebauförderung beantragt werden, um die Kosten für Eigentümer der anliegenden Grundstücke gering zu halten.

Welche Schritte zur Förderung des Fahrradverkehrs in Gröbenzell planen Sie?

Ich begrüße das im Jahr 2019 von der Gemeinde erarbeitete Radverkehrskonzept, an dem ich im Rahmen der Bürgerbeteiligung selbst mitgewirkt habe. Wichtig erscheint mir vor allem die Sicherheit von Radfahrern entlang der Olchinger bzw. Augsburger Straße. Zweitens ist die Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung zu verbessern. Die Unterführung unter der Olchinger Straße am Klosterweg sollte so ausgebaut werden, dass Radfahrer sie ohne Absteigen passieren können. Zusätzlichen Unterführungen für Radfahrer unter der S-Bahn stehe ich offen und positiv gegenüber, dazu gehört auch eine Unterführung zwischen Fischerweg und Ascherbachstraße. Als jemand, der selbst täglich mit dem Rad zur S-Bahn fährt, würde ich rund um den Bahnhof gerne dafür sorgen, dass Radfahrer keine Angst mehr vor herumliegenden Scherben haben müssen.

Sehen Sie Möglichkeiten, die Taktfrequenz der Gröbenzeller Buslinien zu erhöhen?

Die Linie 830 hat zu Stoßzeiten bereits einen 10-Minuten-Takt. (Sonst 20.) Der 40-Minuten-Takt der Linie 832 ist sicherlich verbesserungswürdig. Ich werde diesbezüglich das Gespräch mit dem MVV suchen, um die Taktfrequenz bedarfsgerecht zu erhöhen. Auch für einen Halt der Buslinie X80 an der Ecke Lena-Christ-Straße / Olchinger Straße setze ich mich ein.

Welche Ideen haben Sie, um die Umstellung auf Elektromobilität (Fahrrad und PKW) in Gröbenzell zu fördern?

Die Einrichtung weiterer Stromtankstellen kann ich mir gut vorstellen, z.B. auf dem Parkplatz zwischen Post und S-Bahnhof. Mit den Betreibern der Supermärkte im Industriegebiet könnte ebenfalls über die Einrichtung weiterer Elektrozapfsäulen gesprochen werden. (Grundsätzlich sehe ich in den Supermarktparkplätzen Flächen mit großem Potential, z.B. für eine Überbauung oder auch nur Überdachung mit Photovoltaikanlagen.) Zu prüfen wäre, inwiefern die Gemeinde privaten Grundstücksbesitzern den Einbau von Ladestationen z.B. in Garagen erleichtern kann. Am Bahnhof sehe ich die Möglichkeit sowohl für Ladesäulen für Elektrofahrräder als auch für eine (Elektro-)Fahrradstation der MVG.

Grundsätzlich ist die FDP technologieoffen, was den Umstieg auf erneuerbare Energien im Verkehr angeht. Je nach Bedarf und Entwicklung könnte z.B. auch Wasserstoff zukünftig eine Rolle spielen.

Unterstützen Sie die Forderung nach einer Fußgänger- und Radfahrer-Unterführung zwischen Fischerweg und Ascherbachstraße?

Ja.

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